Galerie Dreikang  
Spielen sie mit uns, spielen sie mit sich selbst!

Veröffentlicht am 2 Oktober 2013 in der "Balabanowo"

In der Schulwerkstatt geschah etwas ganz ungewöhnliches. Reife Damen in ihren Fünfzigern rissen sich geradezu gegenseitig Maschinen und Werkzeuge aus den Händen um ihre eigenen Holzfiguren zu erstellen.
Lärm und Staub störten niemanden, in der Luft hing der süßliche Duft der Inspiration gemischt mit kindlicher Verspieltheit.
In den Sinn kamen die berühmten Worte:" Die Wege des Herrn sind unergründlich" die hier ihre ganze prophetische Pracht offenbarten.
Noch vor einer Woche hätte sich niemand eine solche Meisterklasse nicht einmal träumen lassen .


Im Kunstzentrum wurde schon seit langem nicht mehr eine solche Hektik erlebt, dabei war der 23 August ein regnerischer Montag, die Vernissage der Künstler Nina Geling und Ekkahart Bouchon stieß dennoch auf großes Interesse.
Das Künstlerehepaar ist sowohl in Russland als auch in Deutschland bekannt, die Ausstellung "Feenwelt" kam zu uns nach Borowsk aus Swenigorod und noch 3 weitere Ausstellungen befinden sich in anderen russischen Städten.
Um in Borowsk ausgestellt zu werden sind Wartezeiten von einem Jahr üblich, in diesem Fall entschied sich die Direktorin des Borowschen Museumszentrums jedoch kurzfristig, bevor die Ausstellung in den Weiten unseres Landes verschwinden konnte.
Die Belastung war nicht gering, gearbeitet wurde beinahe rund um die Uhr und hier ist das Resultat: Bilder an den Wänden, Skulpturen auf Postamenten und auf den Tischen ungewöhnliche Spielfiguren, die man nicht nur anfassen darf, man darf auch mit ihnen spielen.
Es ist nicht leicht Borowsk mit Kunst zu überraschen, die Stadt ist geradezu verwöhnt was die Aufmerksamkeit international erfolgreicher Künstler geht, in diesem Fall ist es dennoch etwas ganz besonderes.

Zunächst einmal ungewöhnlich waren die Künstler selbst sowohl in der Breite der künstlerischen Tätigkeit, ihrer Mentalität als auch ihrer Lebensweise.
Hinzu kam, dass die Künstler vor ihrer Vernisage einen 3tägige Meisterklasse veranstalteten, an dem auch die Autorin dieser Zeilen teilgenommen hat, und als Resultat die eigenartigen Figuren und Bilder auf dem Tisch.
Hergestellt aus den verschiedensten Holzarten oft lustig und mit ungewöhnlichen Formen die sich in einer Unmenge von Möglichkeiten miteinander kombinieren lassen.
Hat ein Kind psychische Probleme und ist bereits durch unsere Welt im Selbstbewusstsein geschmälert und in die Ecke getrieben , so hilft ihm das Spiel dadurch das hier jedem alles gelingt wieder dabei einen Anfang für das Wiedergewinnen seines Selbstbewusstseins zu legen (Das gilt auch für Erwachsene).
Genau hier greift die Idee der Variabilität der beiden Künstler, die es dem Betrachter ermöglicht, in einen Dialog mit den Werken zu treten.
Ein Misserfolg ist ausgeschlossen.
Ihre 10 Jährige Erfahrung in der Arbeit mit Kindern darunter Kinder mit Behinderungen und schwer erziehbare Jugentliche hat die Effektivität ihrer Methodik offenbart.
Kommen sie doch einfach zum Zentrum und überzeugen sie sich selbst.
Wohin gehen die entstandenen Werke nach Beendung der Ausstellung? Ihr Schicksal bestimmte der Künstler selbst und veranllaste ihre anschliesende Übergabe nach der Austellung an den neuen Club, der von der Organisation "Harmonie" in Kürze im neu gebautene Viertel eröffnet wird, dort gibt es zur Zeit sehr viele Kinder.
Somit kann das Resultat der Meisterklasse auch als Basis für Arttherapien dienen.
Nach ihrer Ankunft in Borowsk schufen die Künstler eine ganze Gruppe gleichgesinnter aller Altersklassen, die ihnen von ganzem Herzen für ihre Selbstlosigkeit und ihre Liebe zu Russland danken.
Zur Feier der Eröffnung erschien ein Miedglied des Föderationsrates des Kalugagebietes W. W. Sudarenkow, Borowsk passte gut in seine Pläne zwischen Novosibirsk und Straßburg.

Vera Abalakowa

 

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