Tschupa, eine kleine Siedlung am Ende der Welt, so etwa haben sich die deutschen Künstler Nina Geling und Ekkahart Bouchon vorgestellt, als sie von der Organisation "Basseinivii Rat der Nordkarelischen Küste" eingeladen wurden.
Ein erstaunlicher Ort mit geradezu archaischer Schönheit der Natur und geschichtlichen Wurzeln, die bis tief in die Vergangenheit gehen. Ein Territorium voller Bodenschätze, deren weitere Nutzung bis jetzt unter den Nachwirkungen der Perestroika leiden. Es ist nicht einfach hier zu leben, wenn es beinahe keine Aussicht auf Arbeit gibt und daher die Jugend in die großen Städte zieht.
Aber genau hier hin kam das Künstlerehepaar mit einer mehr als 10-jährigen Erfahrung in der Arbeit mit allen Altersklassen und sozialen Gruppen sowohl in Deutschland als auch in Russland mit Kindern aus Kindergärten, Waisenhausinternaten, mit schwierigen Jugendlichen, Behinderten und die die von ihnen entwickelte Methode der Arttherapie den Psychologen aus allen Regionen Russlands vorgestellt haben. Sie kamen her, um vom 27. bis 29. August ein Trainingsseminar "Von der Variabilität zur Schöpferischkeit" durchzuführen. Die Vorbereitungsarbeiten erfolgten am 26.August und der Abschluss mit der Übergabe war am 30. August.
Teilnehmer waren Lehrer und Erzieher vom "Nord Kollege", vom Louchinski Haus der Schöpferischkeit". vom Tschupas Kindergarten, der Tischlermeister Gavriel Postoev und der Landschaftsdesigner Maxim Gulida. Weiterhin waren folgende Kinder beteiligt: Igor Postoev (11 Jahre), Katja Troschkina (13 Jahre), Kirill Teterevljöv (8 Jahre) und Viktoria Medwedkova (15 Jahre).
Zunächst gab es die Theorie mit Erklärungen der Grundprinzipien der Arttherapie "Variable", die auf der unterbewussten Ebene mit dem Umschalten von der linken auf die rechte Gehirnhälfte arbeitet. Danach folgte die Praxis. Die Teilnehmer erstellten Kompositionen aus sich überschneidenden, tanzenden Linien unter der meditativen Musik von Gabriella Roth (Foto-1), malerische abstrakt-variable Werke (Foto-2) und abstrakte variable Teile aus Holz, die mit ihren Formen an märchenhafte Figuren erinnern und durch unzählige Kombinationen die Phantasie anregen (Foto-3).
Alle Details zur Methodik und alle beim Seminar entstandenen 44 Teile wurden dem Louchski Haus der Schöpferischkeit übergeben.
Die Gäste aus Deutschland hoffen, dass die Methode weiter angewendet wird und dazu beiträgt, dass sie sich in Russland verbreitet.
In einer Zeit, wo elektronische Plastikmaterialen dominieren wird es Zeit, dass die Phantasie der Kinder durch Material aus der Natur und mit gegenstandslosen Bildern angeregt wird. Der Bedarf ist nach unseren Erfahrungen vor allem bei Kindergärten außerordentlich groß.
Von den Bildhauer Ekkahart Bouchon hat angeregt, dass man hier in Tschupa im kommenden Winterhalbjahr ein Projekt zur Herstellung dieses Arbeitsmaterials unter der Leitung des Tischlermeisters Gavriel Postoev startet, der sich sehr gern mit dieser Aufgabe befassen würde.
Warum wurde Tschupa ausgewählt? Weil es für die Kreativität keine Grenzen gibt. Man muss kein professioneller Künstler sein. Kreativität ist ein besonderer Zustand der Seele wenn alles was Du machst, Freude bringt und Du in einem Zustand der Harmonie mit Dir selbst und mit der Umwelt bist., in Harmonie mit der Natur und der Erde auf der Du lebst.