Pianistin Wakana Yamazaki bekam als Dankeschön für ihrwe Konzert eine Skulpture von Ekkahart Bouchon

Hann. Münden. Emaillekunst, Mozart, Russland, Hann. Münden – was sollen diese vier unterschiedlichen Begriffe miteinander zu tun haben? Dank Ekkahart Bouchon und Nina Geling jede Menge, denn seit Samstag beherbergen sie in ihrer Galerie Dreiklang in Hann. Münden eine Ausstellung mit russischer Emaillekunst, die durch ein Klavierkonzert mit Mozart-Werken eröffnet wurde.

Nach Stationen in Russland, Holland und Süddeutschland zeigen die elf Russen ihre Emaillekunst nun in Münden.

Schon nach den ersten Tönen war klar, dass nicht nur das strassbesetzte Kleid der Pianistin Wakana Yamazaki an diesem Abend glänzen und funkeln würde. Bei den anspruchsvollen Mozart-Variationen über das französische Lied „Ah, vous dirai-je Maman“ glänzte sie durch Präzision und bewundernswerte Fingerfertigkeit.

In den „Waldszenen“ von Robert Schumann funkelte dann der Facettenreichtum von wilden Jagdszenen bis hin zu der leisen, träumerischen muskalischen Ummalung einer einsamen Blume. Nach der Pause folgten Werke von Schubert und Brahms.

Leider wirkte in manchen forte-Passagen der Klang des offenen Flügels in dem kleinen Raum mit Holzfußboden etwas zu laut und hart. Der Begeisterung des Publikums, das lange applaudierte, tat das aber keinen Abbruch.

Im eigentlichen Mittelpunkt des Abends stand aber die Kunst: Elf Emaillekünstler aus verschiedenen Teilen Russlands zeigen 26 ihrer Arbeiten in der Galerie. Die meisten Kunstwerke haben bereits einen weiten Weg hinter sich, denn bevor sie nach Hann. Münden kamen, wurden sie bereits im russischen St. Petersburg, im niederländischen Ravenstein und zum Jubiläum des Creative Kreises International in Süddeutschland ausgestellt.

Ergebnisse der Meisterkurse

Die beiden Galeristen Nina Geling und Ekkahart Bouchon präsentieren zudem eigene Emaille-Arbeiten, die kombiniert mit Malerei und Holzskulpturen sind. Und auch sieben Mündenern, die an Emaille-Meisterkursen von Mikhail Selishchev in Hann. Münden und auch in Russland teilgenommen haben, bekommen in der Galerie Dreiklang Gelegenheit, die Ergebnisse ihrer Arbeit zu zeigen. (bf)

Die Ausstellung ist bis 3. Juli zu sehen (Hannoversche Str. 2), und danach bis 25. Juli nach Vereinbarung: Tel. 05541/955 636.

Haben von den Profis gelernt: Die Mündener Margret
Löbbert, Inge Müller, Marlis Streicher und Hans Löscher
(von links) zeigen im Rahmen der Ausstellung auch ihre
Werke. Fotos: Rühling

HNA-11.05.2010