Galerie Dreiklang  
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Leidvolles in Bildern

Klavierspiel bot fließend-leichten Kontrast zur Ausstellung in Galerie Dreiklang

 

Die Musikerinnen: Violetta Quapp (links) und Kateryna Levchenko am Klavier. Fotos: Zimmermann

Bilder von Wjatcheslav Tschebotar: Die Mitleidende, Der Ruf, Der Sprechende (von links).

Hann. Münden. Der Leidende, der Sterbende, die Weinende – Bilder mit solchen Titeln sind bestimmt keine leichte Kost. Der St. Petersburger Künstler Wjatcheslav Tschebotar präsentierte seine Ölbilder- und Bronzeskulpturen unter dem Motto „Einigkeit und Reue“ am Samstag den Gästen der Ausstellungseröffnung in der Galerie Dreiklang in Hann. Münden. Die Schau kann bis zum 7. September in der Galerie Dreiklang besucht werden und beschäftigt sich mit religiös-mystischen Themen.

Sie setzt dabei den Schwerpunkt auf leidvolle Erfahrungen: Bei den Bildern herrschen gedeckte Farben vor, wie ein düsteres Grün, das ihnen eine gewisse ätherische Geisterhaftigkeit verleiht. Köpfe tauchen aus dem dunklen Hintergrund auf, die Münder in Schmerzen verzerrt, die Augen in dunklen Höhlen.

Es ist das Spiel zwischen Grobheit und Detail, das den Reiz der Bilder ausmacht: Mal bieten sich dem Betrachter nur andeutungshafte, verwischte Pinselstriche, dann werden Details wie Falten wieder präzise ausgearbeitet. Dadurch ordnet sich der Künstler vage zwischen Realismus und Traumwelt ein.

Bei einigen Werken sorgt ein dezenter Einsatz von Farbe für den Augenöffner: Bei „Die Weinende“ sind es Tränen, die als herausstechender Farbfleck eine rötliche Spur auf den Wangen einer Frau hinterlassen. Wieder andere Bilder konzentrieren sich auf einzelne Körperteile: Martialisch kämpfende Hände stehen in einem starken Kontrast zu den ikonenhaften, oft in Tryptichon-Form aufgehängten Bildern der leidenden Gesichter.

Die Bronze-Skulpturen greifen diesen Aspekt des Kämpferischen, Kraftvollen zum Teil auf: Der Apostel Andreas, Beschützer der russischen Marine, verschmilzt mit Segel und Mast eines Schiffes zu einem machtvollen Überwesen, und der Heilige Georg stürzt seine Lanze furchtlos in den Rachen des Drachen.

Melancholie und Raserei

Bei so viel Leid und Kampf sorgte die musikalische Umrahmung der Vernissage für etwas Auflockerung: Violetta Quapp und Kateryna Levchenko, zwei Meisterschülerinnen von Prof. Roland Krüger von der Hochschule für Musik Hannover, boten unter anderem Beethovens Sonate op. 22 in B-Dur dar, die von dahinfließender Besinnlichkeit bis zu aufregenden Tempo- und Lautstärkewechseln Überraschungen bereithielt. Skrjabins Prelude op. 11 Nr. 2 in a-moll und die sich anschließende Etüde op. 8 Nr. 12 in dis-moll schwankten in abrupten Übergängen zwischen Melancholie und Raserei.

Bachs Französische Suite Nr. 5 in G-Dur präsentierte sich hingegen verspielt und ließ die Zuhörer ein musikalisches Wechselbad der Gefühle erleben. Höhepunkt des Konzertes war das furiose Moment musical Nr. 4 in e-moll von Rachmaninoff, bei dem die erst 14-jährige Violetta Quapp leidenschaftlich, beinahe wütend auf die Klaviertasten einhämmerte und begeisterten Beifall erhielt. (yvz)

HNA-24.08.2010



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