Galerie Dreikang  

Serbien






Zentrum für Psychologische und pädagogische Expertisen von Spielzeug und Spiele





Internationale Symposium über Skulpturen





Biologische Station der Staatlichen Moskauer Universität









 

Waldlichtung




 

Ein Monat unterwegs


Nach welchen Maßstäben wird das Leben gemessen? Nach Jahren? Nach Eindrücken? Aber vielleicht gibt es etwas anderes, was  schwer zu beurteilen ist, aber was für die Entwicklung der Seele wichtig ist.

„Was, Ihr seid schon zurück?“, - fragten uns Freunde und Bekannte in Deutschland.
Aber wir waren von unseren Erlebnissen noch so emotional überwältigt und es erschien uns, als ob in dem Monat unserer Abwesenheit Zeit und  Raum erweitert wurden.

Es begann alles mit einem Ausflug nach Krusevac, der mittelalterlichen Hauptstadt von Serbien. Dort fand vom 29. August bis zum 1. September  mit dem Segen des Patriarchen und der Unterstützung des Verteidigungsministers von Serbien das erste internationale Festival des orthodoxen Films "Starker Geist" statt.
Dort begegneten wir besonders interessanten Menschen, helle Köpfe und wir hoffen, dass das Festival weiter leben wird.
Wir waren in der Jury des Filmfestivals und haben insgesamt fünfzehn Filme gesehen.
Es waren Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme aus Serbien, Russland, Usbekistan, Polen, Weißrussland, Kasachstan, der Ukraine, Montenegron, Estland .
Darunter waren einige, die einen sehr starken Eindruck auf uns gemacht haben und die wir gern in Deutschland zeigen würden. Der beste Spielfilm war das Werk des serbischen Regisseurs Ivan Jovic mit dem Titel "Heilung", ein Drama, das in den Herzen nach dem Krieg im Kosovo fortgesetzt wird. Es wurde kaum gesprochen, stattdessen war es eine emotionale Wirkung auf den Betrachter. Der Film ist für alle, unabhängig von Hautfarbe und Glaubensbekenntnis. Er ist vor allem jetzt  so notwendig: Heilung durch Vergebung.



Im September war von uns geplant an den Tagen der deutschen Kultur in Tjumen, Sibirien teilzunehmen. Aber es muss etwas passiert sein, denn die Gespräche brachen plötzlich ab, es gab keinen Kontakt. Wir haben beschlossen, die Situation als gegeben anzunehmen. und wurden dafür belohnt.
Überraschend wurden wir von der Moskauer Psychologischen und Pädagogischen Universität, dem Zentrum für Psychologische und pädagogische Expertisen von Spielzeug und Spiele eingeladen. Als wir dort unsere abstrakten und figürlichen hölzernen Elemente zeigten, war die Reaktion der Mitarbeiter dieses Zentrums sehr  positiv. Sie haben angeboten, über diesen wichtigen Teil unserer Art-Therapie eine Expertise anzufertigen. Alles ist gut verlaufen und auf Grund dieses Ergebnisses erhalten wir das Qualitätszeichen „Kinderpsychologen empfehlen“ für alle Kindergärten und Grundschulen, also das Logo mit der Zertifikatsnummer. Die Fotos von unseren Spielzeugen "Variabilie" werden in der nächsten Ausgabe des Katalogs  mit dem Titel "Die besten Spiele und Spielzeuge"(weltweit) aufgenommen.



Dann haben wir am internationalen Symposium über Skulpturen teilgenommen, das von der Kunstakademie Igor Burganov (www.artacadem.com) organisiert wurde. Zu diesem Symposium kamen von 10 Ländern der ehemaligen Sowjetunion je ein besonders talentierter Student, der von der einheimischen Akademie der Künste ausgewählt worden war.
Wir haben ihnen über die Variabilität in der Kunst und unserer Art-Methode erzählt.
Dann fanden Live-Demonstrationen statt, wobei die "Variabilie" eine starke Reaktion hervorgerufen hat. Jeder wollte nicht nur spielen, sondern auch eine eigene variable Kombination schaffen. Mit unserem Auftritt waren wir die letzten in einer Reihe von Referenten auf dem Symposium. Die jungen Künstler wurden mit einem sehr reichen Programm überlastet Sie haben Kunst-Museen, die Ateliers berühmter Bildhauer und die Russische Akademie der Künste besucht. Außerdem haben sie die Vorträge von besonderen Persönlichkeiten wie den Präsidenten der Russischen Akademie der Künste Zurab Tseriteli, den Direktor des Londoner Museums "Victoria and Albert" Martin Roth, sowie den Attache für Kultur der Botschaft von Österreich Simon Mraz, und  den berühmten Arttherapeuten  Alexander Kopytin und vielen anderen erlebt. Dazwischen waren auch sehr ungewöhnliche Beiträge wie z.B. von Zhunsuke Kinoshita, einem japanischen Filmregisseur, Schauspieler, Astrologe und Feng-Shui-Meister. "Sterne sagten mir, dass ich hierher kommen solle ", - teilte er den Zuhören mit,- „und seit  fünf Jahren lebe ich in Moskau".
Bei einer solchen Belastung war es kaum zu begreifen, woher diese jungen Künstler noch die Zeit nahmen, um ihre interessanten Werke zu schaffen.
Von der umfangreichen Organisationsarbeit des Akademiemitglieds Igor Burganov waren wir ebenfalls tief beeindruckt.
In der Gesellschaftskammer der Russischen Föderation war eine Pressekonferenz über die Ergebnisse des internationalen Symposiums und die Eröffnung der Ausstellung von den jungen Künstlern aus Russland, Kirgisistan, Aserbaidschan, Tadschikistan und den anderen GUS-Staaten. Ehrlich gesagt haben wir  ein so hohes Niveau der Arbeiten nicht erwartet. Wenn man dazu noch liest was die 20-Jährigen über sich selbst und über ihrer Kunstansichten schreiben, dann will man glauben , dass eine neue Generation in diese Welt gekommen ist, die in der Lage ist, etwas zu verbessern:
Zamik Suleyman oglu Rzayev (Aserbaidschan): "Ich will nicht nur formen was man sehen kann. Ich versuche Unsichtbares auszudrücken , das Wertvollste und Wichtigste!“
Nosirhudzha Sherzodovich Fatkulaev (Usbekistan): "Ich denke, dass es unser Ziel ist, den Menschen eine Chance zu geben, um andere Aspekte des Lebens zu erkennen. Nicht vorgeben und nicht diktieren was richtig ist, nur helfen, ihre eigene, menschliche Wahrheit zu erkennen. "
Daniel Tonu (Moldawien): "Ich weiß, dass in gewöhnlichen Dingen etwas ungewöhnliches und wunderbares verborgen ist.  Deswegen versuche ich nicht etwas Neues zu entdecken, ich möchte die versteckte Schönheit unserer Welt zeigen."


Von der Kunstakademie Igor Burganov kam für uns zusätzlich noch eine Überraschung: der Titel Professor der darstellenden Kunst. . Das Foto mit dem Talar und dem Barett  spiegelt diesen Moment.



Im Anschluss fuhren wir auf die biologische Station der Staatlichen Moskauer Universität, um ein Seminar für Erwachsene und Jugendliche durchzuführen. In diesem Jahr war es schon  unser siebentes Seminar in Russland. Davor waren wir in Kasan, Nischni Nowgorod, Min.Wody, und Yessentuki.

Immer wieder wundern wir uns, wie ganz verschiedene Menschen nach der Aufhebung der Blockade kreativ werden: Fotos, Ergebnisse und Rückmeldungen von Teilnehmern.
In den letzten Jahren arbeiten wir vor allem mit Fachkräften für Kinder: - Lehrer, Erzieher, Psychologen. Nicht alle erreichen den so genannten "unkontrollierten" kreativen Zustand leicht. Je höher die Professionalität , desto schwieriger ist es, eine nicht bekannte Einstellung zu hören oder zu sehen. Durch aufeinanderfolgende Verfahrensschritte  und durch Vertrauen, statt Ablehnung lassen sich die Barrieren  überwinden. Gleiches beobachten wir bei den Jugendlichen. Darum ist es für uns oft interessanter mit "Hooligans" zu arbeiten als mit artigen Kindern.

Es sollte noch ein weiterer Workshop mit ehemals verwahrlosten Kindern eines Sozial Rehabilitations Zentrums von einem Kloster  stattfinden, doch das Leben ist vielfältig und reich an Überraschungen. Wir trafen auf eine orthodoxe Psychologin vom Kloster und beim Gespräch konnten wir nicht verstehen, warum sie unseren Kurs ablehnte und ihn für ihre Zöglinge besonders schädlich hielt. Ständig wiederholte sie: " Ich bin eine denkende Frau und Sie müssen von oben auf die Erde kommen! Ich war auch eine normale Psychologin, dann aber absolvierte ich orthodoxe Kurse und habe alles verstanden. "
Verzweifelt fragten wir: "Wie können Sie eine Methode beurteilen, die Sie nicht kennen?". Seltsamerweise kam die Antwort sofort: "Sie bringen Chaos mit abstrakten Kunst. Ich habe über die Methode auf der Webseite von professionellen russischen Kunsttherapeuten gelesen“ (Eine kurzpräsentation der Methode «Variabilie»).
Wir hätten so gern geantwortet: "Sie haben Recht. Wenn man variable Teile auf den Kopf stellen kann, mit einander kombinieren und dazu noch eine neue Vision schaffen kann, oder drei Köpfe zusammen bringen kann, dann geht es auch im Kopf durcheinander!
Doch wir haben nichts dazu gesagt, sondern baten um eine schriftliche Bestätigung und Erklärung der der Verweigerung. Wieder erhielten wir einen Anruf von der Psychologin, dass sie eine ausführliche Begründung mit acht Punkten vorbereitet habe, aber der Beichtvater gab nicht seinen Segen, uns darüber zu informieren.
Die Leitung des Klosters hat sich bei uns entschuldigt.

 

Nach einem Monat Abwesenheit begegnete uns Deutschland mit misstrauischen. Augen aus  ungewöhnlich orientalisch-dunklen Gesichtern. Wer weiß, wie es weitergeht? In der Öffentlichkeit erschreckende Bilder und beängstigende Hinweise, die keine Lösung bieten, die aber den ethnischen Hass schüren können.
In unserer Nachbarschaft ist ein 3-stöckiges Haus von 70 elternlosen Flüchtlingskindern im Alter von 12 und 17 Jahren bewohnt. Wenn man mit ihnen nicht direkt in Kontakt kommt, dann ist man nicht so sehr betroffen. Aber ein Freund kam mit Samuel, einem von ihnen zu uns.Von einer großen Familie, blieb erl allein übrig. Wir wissen nicht, was passiert ist. Wurden seine Eltern und Geschwister noch in seinem Land getötet? Oder sind sie bei der Fahrt über das Meer nach Europa ertrunken?
In zwei Wochen werden wir beginnen, mit unseren Flüchtlingenaus der Nachbarschaft zu arbeiten.

 

Ekkahart hat endlich erkannt, dass es äußerst wichtig ist, nicht nur in seinem Atelier zu arbeiten, sondern der ärztlichen Empfehlung zu folgen ,sich täglich mindestens 20 Minuten auf unebenem Gelände zu bewegen.
Auf einem Parkplatz im Wald ließen wir das Auto und starteten auf einem kiesbestreuten Forstweg, der uns nicht gefiel. Als wir nach einiger Zeit den Weg spontan verließen, um im Wald weiter zu gehen standen wir nach einiger Zeit am Rand eines versteckten märchenhaften Abendteuerspielplatzes mit interessanten Holzkonstruktionen, die wunderbar der natürlichen Umwelt entsprechen. Keine Menschenseele war da, nur ein Nashornkäfer kroch auf die Lichtung, um sich zu wärmen. Es war der letzte sonnige Herbsttag und uns überkam das Gefühl, als wären wir in einem Märchen. Ist das nicht ein Geschenk für Ekkaharts Aufgabe seines Widerstandes?

Empfehlung:
Vor wenigen Tagen ist das Buch "Putin", Innenansichten der Macht von Hubert Seipel erschienen. Darin wird über die Entwicklung Russlands nach dem Zerfall der Sowjetunion, die jetzige Situation und über Putin objektiv und spannend berichtet.

 

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