Bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts lag das große Dorf Pazdera mit mehr als tausend Bewohnern am malerischen Ufer des uralten russischen Flusses Kama.
Von dort wurden die Störe direkt auf dem Tisch des russischen Zaren geliefert.
Der erste Hinweis auf das Zarendorf Pazdera stammt aus dem späten XVI Jahrhundert. Im XIX Jahrhundert war das Dorf wegen seiner jährlichen Messe gut bekannt, an einem Festtag “Tichwin Gottesmutter” versammelten sich dort zur Messe Kaufleute aus ganz Russland. Vor allem wegen der wunderbaren alten Symbole, die während der Messe auf dem zentralen Platz aufgestellt wurden. Dies waren 400 Jahre alte Ikonen-Statuen und wegen dieser besonderen Ikonen nannte man Pazdera das “Zweite Jerusalem”.
Der Legende nach laß eine Kaufmann aus Perm für einen Tempel Statuen-Ikonen aus Zypressen in der Größe der Menschen schneiden, die er aber nachher nicht bezahlen wollte.
Man wickelte die Ikonen in Gewebe und obergab sie mit einem Gebet dem Wasser des Flusses Kama. Die Statuen bemerkten Fischer aus dem Dorf Pazdera und sie begannen sie vom Boot aus wegzuschieben. Sie dachten es wären einfache Balken.
Die Statuen schwammen selbst ans Ufer und man holte sie mit Gebeten aus dem Wasser.
In der Mitte der Komposition ist der gekreuzigte Christus. Auf seiner linken Seite ist der Figur der trauernden Mutter Gottes. Sie senkt die Augen, hat die Arme verschränkt. Die Tatsache, dass die linke Hand oben ist, bedeutet, dass die Ikonen noch vom Alten Testament stammen.
Rechts von Christus ist der Evangelist Johannes, sein Lieblingsschüler.
Die Tradition der Verehrung der Ikonen-Skulpturen ging in den orthodoxen Kirchen während der Teilung von Orthodoxie und Katholizismus verloren. Dies ist das einzige Symbol in der zeitgenössischen orthodoxen Kirche.
Im Jahr 1918 wollte man die Kirche im Pazdera beseitigen. Da hat der Prister alle Türen geschlossen, und die Dorfbewohner versammelten sich in einem engen Kreis, um ihre Kirche zu verteidigten. Ende 1936 hat man aber doch die goldenen Zwiebeln abgerissen, den Priester erschossen und seinen Leib in eine Schlucht geworfen.
Es wurde angenommen, dass beim Erstellen des Votkinsk Stausees das Dorf Pazdera im Wasser versinken würde und am 27. Januar 1952 haben die Pazdera Bewohner die heiligen Ikonen zur Kirche im Nachbardorf Perevoznoye getragen. Die Häuser in Pazdera wurden abgerissen, das Dorf existiert nicht mehr, obwohl die Überschwemmung nicht stattgefunden hat. Jetzt, nach einem halben Jahrhundert wird an der Stelle, wo einst die wundertätigen Ikonen-Statuen angeschwemmt wurden, eine neue Holzkirche "Tichwin Ikone der Mutter Gottes" errichtet .
Als wir den Pater Sissima fragten: “Wer baut sie?”, antwortete er nur: " Mit Gottes Hilfe"
Quellen:
http://udmklad.3nx.ru/viewtopic.php?p=7481
http://borovskih.ru/index.php?option=com_kunena&Itemid=29&func=view&catid=10&id=1667
http://xn----7sbbbkg2a9albaxf3em.xn--p1ai/node/140